Deutsch
Nicolaus Schultetus 1357 Chemnitz Bürgermeister
Nickil 1377 Feuchtwangen Hochmeister
Claus 1569 Hamburg Sollizitator
Amtsname aus dem mittelhochdeutschen schultheiße gleich Vollstreckungsbeamter, eigentlich "der Verpflichtungen befiehlt", dann später Dorfvorstand, Richter, Vogt. Daher bieten alte Glossen dafür præfectus, tribunus, procurator, causidicus, exactor, sogar quinquagenarius (also eine militärische Würde). Die älteste erreichbare Form (im Langobardischen, 7. Jahrhundert) lautet schuldhais. Von da sickert das Wort durch den schmalen rätoromanischen Streifen ins Alemannische (Ende des 8. Jahrhundert) und marschiert dann rüstig nach Norden. Im mittleren Osten hat die Amtsbezeichnung Schultheiß übrigens nie Boden gefaßt; auch im Altbayrischen setzt sie sich nur sehr vereinzelt nieder. Auf den vielfach wechselnden Bedeutungsinhalt des Amtstitels kann hier nicht eingegangen werden. Die ältesten Belege lassen in der Regel nicht erkennen, ob es sich noch um den Titel oder bereits um einen Zunamen handelt.
Schultetus
Obwohl keine sicheren Angaben zur Datierung des geschichtlichen Ursprungs und zu seiner Zuordnung zu einem bestimmten Gebiet vorhanden sind, ist ein Nachweis des Adels über die Deutung des Wappens möglich. Seit Beginn des 15. Jahrhunderts lockerte sich die Verbindung des Wappens mit dem Landbesitz immer mehr, da die Wappenvergabe auf immer größere Personenkreise und Familien aus den Bürgerräten, Inhaber bestimmten Ämter oder Handel- und Gewerbetreibende ausgedehnt wurde.